Dreifuß

Dreifuß
Stativ

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Drei|fuß 〈m. 1uGestell, Stativ od. Schemel auf drei Füßen

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Drei|fuß, der:
1. dreifüßiges Gerät, auf dem Schuhe besohlt werden.
2. dreifüßiges Gerät zum Erhitzen od. Kochen.
3. dreibeiniger Schemel.

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Dreifuß,
 
1) Tripus, griechisch Tripous [-puːs], im antiken Sprachgebrauch jedes dreibeinige Gerät (Untersätze für Gefäße, z. B. für den Herd, Sitzmöbel, Tisch, Weihwasserbecken usw.), insbesondere ein wertvolles Gerät zumeist aus Bronze, das in zwei Formen verbreitet war: 1) der gesondert als ringförmiger Untersatz mit stabförmigen Beinen (orientalische Ursprung) gearbeitete Dreifuß für einen reich verzierten Kessel, verbreitet besonders vom 10. bis 6. Jahrhundert v. Chr. in Zypern, Griechenland und Etrurien; 2) der als flacher Kessel mit zwei auf dem Rand stehenden Ringhenkeln und angenieteten hohen Beinen gearbeitete Dreifuß (verbreitet seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike, besonders in Griechenland). Dieser Dreifuß (Dreifußkessel) war Kampfpreis bei Wettspielen (schon bei Homer), später Preis für choregische Siege an Apollon- und Dionysosfesten. Die Dreifüße wurden als Weihgeschenke in den Heiligtümern aufgestellt; zahlreiche Funde besonders in Olympia (archaische Zeit). Lysikrates baute für den von ihm errungenen Dreifuß in Athen ein Monument (334 v. Chr.). Der berühmteste Dreifuß ist der Dreifuß in Delphi, den Herakles raubte und den die Apollonpriesterin Pythia bei den Weissagungen benutzte.
 
 2) Chemie: eisernes Laboratoriumsgerät mit drei Füßen; dient nach Auflegen eines Drahtnetzes (mit oder ohne feuerfester Einlage) zum Hochstellen z. B. von Bechergläsern oder Reaktionskolben beim Erhitzen von Substanzen mit einem Bunsenbrenner.
 

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Drei|fuß, der: 1. dreifüßiges Gerät, auf dem Schuhe besohlt werden. 2. dreifüßiges Gerät zum Erhitzen od. Kochen: wie man das Teewasser auf einem D. im Kaminfeuer rasch zum Kochen bringt (Böll, Tagebuch 75). 3. dreibeiniger Schemel: unter einem D. aus gefällten Bäumen (Grzimek, Serengeti 120).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Dreifuß [1] — Dreifuß, im allgemeinen jedes Gestell, das auf drei Füßen aufruht. Dasselbe hat die Aufgabe, einen Kessel, eine Schale oder eine Platte aufzunehmen. Der antike Dreifuß wurde vom ursprünglichen Gebrauchsgegenstand zum Kultgerät erhoben und diente… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Dreifuß — Dreifuß, 1) (gr. Tripus), 3füßiger Kessel od. Tisch, s.u. Tripus; 2) warmes Getränk aus rothem Wein, Zucker, etwas Zimmt, Gewürznelken u. anderen Gewürzen u. mit Eidottern abgequirt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dreifuß — (griech. Tripūs, Mehrzahl Tripoden), bei den Griechen und Römern in vielfältigster Weise im gewöhnlichen Leben wie im Kultus verwendetes dreifüßiges Gestell für Kochgeräte, Mischkrüge, Kohlenbecken, Räucherpfannen, Tischplatten (s. Delphica) u.a …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dreifuß [2] — Dreifuß, s. Geodätische Instrumente …   Lexikon der gesamten Technik

  • Dreifuß — (grch. trípūs), im griech. Altertum als Kesselgestell, Tisch, Kampfpreis und Weihgeschenk viel gebraucht [Tafel: Griechisch Römische Kunst II, 17]; von dem delphischen D. aus, auf dem die Pythia saß, symbolisch für den Sitz der Weissagung… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dreifuß — Dreifuß, antikes Geräth, mit 3, gewöhnlich gebogenen Füßen, zu verschiedenem Gebrauch, profanem (Kessel, Tisch etc.) und religiösem (zum Räuchern, Sitz der Priester od. Priesterinen, welche Orakel ertheilten; besonders im Apollo u. Bachusdienste… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Dreifuß — ↑Tripus …   Das große Fremdwörterbuch

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